Was ich als Stylistin schon immer wusste…

…ist inzwischen auch in Silicon Valley angekommen.

Der kürzliche Wandel im Aussehen von Mark Zuckerberg, der durch ein virales Bild mit einer silbernen Kette um seinen Hals hervorgehoben wurde, hat weitreichende Aufmerksamkeit erregt. 

 

Bekannt für sein einst konstantes Outfit aus einem grauen T-Shirt, markieren Zuckerbergs neue Modeentscheidungen, darunter Mixed Martial Arts-Ausrüstung und verschiedene stylische Outfits, eine Abkehr von seiner früheren Uniformität. 

Before After

 

Es wurde sogar spekuliert, ob er vielleicht ein Avatar oder ein Roboter sei, da er immer gleich gekleidet ist und ein zurückhaltendes Auftreten zeigt.

Diese Veränderung bedeutet einen breiteren Wandel in der Bildkultur des Silicon Valley, weg von der starren Einheitlichkeit, die von Steve Jobs verkörpert wurde.

Letztendlich wird diese Transformation als vorteilhaft für das Geschäft von Meta angesehen, da sie Zuckerberg mit einem breiteren Publikum und zeitgenössischen Modetrends in Einklang bringt. 

 

Hier ein Beispiel für Reaktionen:

Venky Ganesan, Partner bei Menlo Ventures, der sich auf Investitionen in Cybersicherheit, Cloud-Infrastruktur und Verbrauchermarktplätze konzentriert, meinte im Interview mit der New York Times dazu, dass Zuckerberg nun aussehe wie der Kumpel, den man anrufen würde, wenn man einen Hinterhof bauen möchte. (Quelle: https://www.nytimes.com/2024/04/24/style/mark-zuckerberg-new-look.html)

 

Was mir als Stylistin auffällt:

  • 1. Bei Männern wird applaudiert, Frauen werden kommentiert

    Bei Männern werden Entscheidungen bezüglich ihres Aussehens oft als Ausdruck von Persönlichkeit, Autorität oder Stil wahrgenommen und gelobt. Ein Mann in einem gut geschnittenen Anzug wird möglicherweise für seinen professionellen und eleganten Auftritt bewundert.

    Im Gegensatz dazu stehen Frauen häufig unter strengerer Beobachtung und werden für ihre Kleiderwahl kritischer kommentiert. Frauen müssen oft einen Balanceakt zwischen Professionalität und modischem Ausdruck finden, der von der Gesellschaft genauestens unter die Lupe genommen wird.

    Letztlich sollte der Fokus auf den Fähigkeiten, Leistungen und der Persönlichkeit eines Menschen liegen, unabhängig vom Geschlecht. Eine gerechtere und ausgewogenere Bewertung kann zu einer inklusiveren und respektvolleren Gesellschaft beitragen, in der jeder Mensch aufgrund seiner Kompetenz und Integrität geschätzt wird.

 
  • 2. Er hat mit Sicherheit eine Stylist:in 

    Eine Stylistin oder ein Stylist spielt eine entscheidende Rolle dabei, das Image und die Marke einer Person zu formen und zu pflegen. Als Stylistin arbeite ich eng mit meinen Klient:innen zusammen, um ihren persönlichen Stil zu entwickeln, der sowohl ihre Persönlichkeit als auch ihre beruflichen Ziele widerspiegelt. Dabei spielt Stil eine größere Rolle als Trends. Bei meiner Arbeit gehe ich vor allem auf individuelle Vorlieben, Tragegefühle und die spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Anlässe ein.

    Außerdem nehme ich meinen Klient:innen eine große Last ab. Die Auswahl der richtigen Kleidung und Accessoires kann zeitaufwendig und stressig sein, besonders für viel beschäftigte Personen. Ich gestalte diesen Prozess effizient und stelle sich, dass meine Klienet:innen immer passend gekleidet sind, ohne sich selbst darum kümmern zu müssen.

 
  • 3. Personal Branding hört meist bei der Kleidung auf

    Dabei ist es viel mehr als nur das äußere Erscheinungsbild. Zwar spielt die Kleidung eine zentrale Rolle und vermittelt auf den ersten Blick Erfolg, Selbstsicherheit und Professionalität. Doch wer wirklich ein starkes und nachhaltiges Personal Branding aufbauen möchte, muss über das Äußere hinausgehen.

    Ein umfassendes Personal Branding erfordert eine authentische Darstellung der eigenen Werte, Fähigkeiten und Leidenschaften. Es geht darum, eine klare und konsistente Botschaft zu kommunizieren, die über alle beruflichen und sozialen Medien hinweg erkennbar ist. Es erfordert die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen, sich anzupassen und zu wachsen. Und genau das sollte auch das Business Outfit widerspiegeln.

 
  • 4. Mode-Tipps zu geben, finde ich bei ihm nicht authentisch

    Wenn Zuckerberg Mode-Tipps geben würde, würde das im Widerspruch zu dem Image stehen, das er über Jahre hinweg aufgebaut hat. Seine Marke basiert auf Authentizität, Effizienz und einem gewissen Pragmatismus, was in der Welt der Technologie und Innovation sehr geschätzt wird. Mode-Tipps, die auf Trends und Ästhetik abzielen, passen nicht zu seinem etablierten Image und könnten seine Glaubwürdigkeit beeinträchtigen.

    Statt Mode-Tipps zu geben, könnte Zuckerberg authentisch über Themen sprechen, die mit seiner Expertise und seinen Interessen übereinstimmen, wie Technologie, Unternehmensführung oder soziale Verantwortung. Das würde nicht nur seiner persönlichen Marke gerecht werden, sondern auch seinem Publikum wertvolle und relevante Einsichten bieten. Im Kern geht es darum, die eigene Identität und die Erwartungen des Publikums in Einklang zu bringen, um eine starke, vertrauenswürdige Marke aufzubauen.

 
  • 5. Wer begriffen hat, Mode als Botschaft für die eigene Expertise zu nutzen, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil
    Kleidung ist mehr als nur ein Mittel zur Bedeckung ist – sie ist ein kraftvolles Kommunikationsinstrument. Mode kann nonverbal Kompetenz, Seriosität und Persönlichkeit vermitteln und somit das persönliche und berufliche Image erheblich stärken.

    Kleidung kann subtile Hinweise auf die eigene Expertise geben – beispielsweise kann ein maßgeschneiderter Anzug bei Geschäftstreffen Sorgfalt und Erfolg signalisieren, während kreative und trendbewusste Outfits in der Mode- oder Designbranche Innovationskraft und Aktualität vermitteln.

    Letztlich geht es darum, Mode strategisch zu nutzen, um die eigene Expertise und die gewünschten beruflichen Ziele zu unterstreichen. Die bewusste Wahl der Kleidung, abgestimmt auf den Kontext und das Publikum, kann dabei helfen, eine starke und positive Botschaft zu senden. Wer dies beherrscht, sichert sich einen klaren Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend visuell geprägten und kompetitiven Welt.

 
  • 6. Für mich haben einheitliche Looks wie von Steve Jobs bisher eher Starrheit und eine gewisse Arroganz vermittelt

    Die immer gleiche schwarze Rollkragenpullover und Jeans-Kombination von Steve Jobs, obwohl ikonisch, kann den Eindruck erwecken, dass der Träger sich nicht die Mühe macht, sich auf verschiedene Anlässe und Menschen einzustellen. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind in vielen beruflichen und sozialen Kontexten wichtige Eigenschaften, die durch wechselnde und kontextgerechte Kleidung ausgedrückt werden können. Ein einheitlicher Look könnte somit als ein Zeichen dafür gesehen werden, dass der Träger sich diesen Erwartungen entzieht oder ihnen keine Bedeutung beimisst.

    Wer immer dasselbe trägt, könnte als wenig experimentierfreudig oder als jemand erscheinen, der keinen Wert auf persönliche Ausdruckskraft legt. Dies kann als eine Form der Starrheit interpretiert werden, die dem Bild eines dynamischen, kreativen und anpassungsfähigen Individuums entgegensteht.

 

Schlau eingesetzt:
Diese Abkehr von der traditionellen Kleidung der Tech-CEOs hebt ihn deutlich von Kollegen wie Jeff Bezos und Elon Musk ab. Während Bezos und Musk oft in formellen oder zurückhaltenden Outfits erscheinen, zeigt sich Zuckerberg in einer breiteren Palette von Kleidungsstilen, die seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit unterstreichen. Diese bewusste Entscheidung, sich von der Norm abzuheben, präsentiert ihn als eine weltoffenere Figur, die nicht nur für die Technologiebranche, sondern auch für ein breiteres Publikum ansprechend ist.

 

Also fang endlich an, Mode als leuchtende Marke zu nutzen der dich und deine Expertise unterstreicht.

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